Von Laich und Leichen
Fjällbackas wechselhafte Geschichte vom Fischerdorf zum mondänen
Touristenort mit Starfaktor
Das malerische Küstenstädtchen Fjällbacka liegt etwa 130 Kilometer
nördlich von Göteborg. Der 74 Meter hohe Vetteberget teilt das kleine
Städtchen am Meer in zwei Teile. Zur rechten das alte Zentrum mit Kirche
und Friedhof, zur linken die Promenade am Strand mit dem Ingrid-Bergman-Platz
und der Touristeninformation.
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Blick vom
Vetteberget auf Badholmen, dem vielleicht größten Anlegeplatz
in Fjällbacka, in der Nähe des Ingrid-Bergman-Platzes und unweit
der Königsschlucht. |
Seinen mondänen Ruf hat der 1 000 Einwohner zählende Ort nicht zuletzt
Ingrid Bergman zu verdanken, die ab 1958 regelmäßig ihre Sommer auf
der vor Fjällbacka gelegenen Schäreninsel Dannholmen verbrachte. Am
5. Juni 1983 - knapp ein Jahr nach ihrem Tod im August 1982 in London - wurde
ihre Asche ins Meer bei Dannholmen gestreut und eine Statue auf den nun nach
ihr benannten Ingrid-Bergman-Platz enthüllt.
1694 wird Fjällbacka erstmals als bedeutender Ort der Fischerei und des
Fischhandels erwähnt. Das Dorf wuchs beständig und mit ihm eine ganze
Industrie: Die mit Kräutern gewürzte Sprotte, die berühmte Anschovis
für Schwedens Nationalgericht "Janssons Frestelse", wurde 1843
in Fjällbacka vom Konservenfabrikanten Gustaf Andersson erfunden. Fjällbacka
war während seiner Blütezeit das Handelszentrum für die umliegenden
Dörfer und den Schären vor Fjällbacka.
Auch die Steinmetzindustrie war für die wirtschaftliche Entwicklung Fjällbackas
von Bedeutung. Bis in die 40er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein war dies ein
weiterer wichtiger Industriezweig. Heute ist vor allem der Tourismus von zentraler
wirtschaftlicher Bedeutung für das Küstenstädtchen. Jedes Jahr
lockt Fjällbacka mit seinen pittoresken Schären und den gut erhaltenen
Häusern aus der Gründerzeit Tausende Touristen nach Fjällbacka
- zu Lande und zu Wasser. Seit 2004 ist Fjällbacka Schauplatz der Krimis
von Camilla Läckberg.
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